Sehr nachdenkliche und bewegende Momente, aber auch viel Gemeinschaftsgefühl und ein tolles soziales Miteinander prägten die Gedenkstättenfahrt nach Berlin. 22 Schülerinnen und Schüler der Klassen WFOO1, WFOO2 und WFOO3 waren vom 24. bis zum 28. Februar gemeinsam mit den Pädagoginnen Meike Hagemeier, Melanie Ort und Carina Braun unterwegs. Diese Reise bot den Schülern die Möglichkeit, sich intensiv mit der Geschichte des Holocausts auseinanderzusetzen und die Erinnerungen an die Opfer lebendig zu halten.
Ihre feste Station hatte die Gruppe in der Jugendherberge in Oranienburg, wo sich alle sehr wohl fühlten. Die Herberge war ein angenehmer Ort, um nach den langen Tagen der Erkundung zu entspannen. Dort war Selbstversorgung angesagt, was bedeutete, dass die Gruppe gemeinsam kochen und essen musste. Auch das klappte hervorragend, und die Schüler hatten viel Spaß beim Zubereiten ihrer Mahlzeiten. Zum Begleitprogramm gehörte neben dem gemeinsamen Beisammensein in der Unterkunft beispielsweise ein Bowling-Abend, ein Kochevent und eine ausführliche Stippvisite nach Berlin, um die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt zu erkunden.
Zwei Tage war die Gruppe in der Gedenkstätte Sachsenhausen, einem der bekanntesten Konzentrationslager des Dritten Reiches. Das Konzentrationslager Sachsenhausen wurde 1936 errichtet und diente als Modell- und Schulungslager für die SS. Tausende von Menschen – politische Gegner, Juden, Sinti und Roma sowie andere Verfolgte des NS-Regimes – wurden hier inhaftiert und mussten unmenschliche Bedingungen ertragen. Die Berichte von Überlebenden und die Erinnerungen an die Grausamkeiten, die dort stattfanden, waren für die Schüler sehr eindrucksvoll. Medizinische Verbrechen wie Zwangssterilisation und -kastration, Krankenmord und Menschenexperimente gehörten zum Alltag im ehemaligen Konzentrationslager. Viele überlebten die Torturen nicht und hinterließen unzählige Trauernde.
Im Mittelpunkt des zweitägigen Workshops stand die Ausstellung „Medizin und Verbrechen“ in der Gedenkstätte. Diese Ausstellung bot zahlreiche Berichte von Menschen, die diese bestialischen Experimente der Nazis überlebt hatten. Die Schauplätze dieser Verbrechen in den Kellerräumen der Baracken ermöglichten den Lernenden, sich intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich mit den Schicksalen der Opfer identifizieren und lernten, wie wichtig es ist, die Vergangenheit nicht zu vergessen.
Die Eindrücke und Erkenntnisse, die die beiden Tage bei den Schülerinnen und Schülern hinterlassen haben, spiegeln sich in ihren Aussagen wider:
„Ich habe Angst vor der Zukunft“
„Die Menschen sollen nicht umsonst gelitten haben, deshalb ist es so wichtig, darüber zu sprechen“
„Wir müssen unsere Stimme erheben“
„Die Vergangenheit muss weitererzählt werden“
„Es ist schlimm, wenn man die Geschichte so abtut“
Diese Reise war für alle Beteiligten eine wichtige Erfahrung, die sie nicht nur über die Geschichte lehrte, sondern auch über die Bedeutung von Menschlichkeit und Mitgefühl in der heutigen Welt.