Welcher Boden speichert am meisten Wasser und eignet sich in regenarmen Zeiten somit am besten für Beete und Vorgärten? Wie kann man möglichst ressourcenschonend den eigenen Pausensnack verpacken und von welchen Verpackungen sollte man auch schon beim Einkauf besser einen Bogen machen? Wie kann aus gelesenen Zeitungen ein tolles Upcycling werden? Wie funktioniert eigentlich eine Wärmepumpe? Welche verschiedenen Dämmmaterialien gibt es und welche sich am nachhaltigsten? Und was ist eigentlich Wurmpippi?
Antworten auf diese und noch viel mehr Fragen rund um das Thema nachhaltiges Handeln gab es am vergangenen Montag, 7. November, bei der ersten „Monday for Future”-Messe am Reckenberg-Berufskolleg Rheda-Wiedenbrück. Die Schule läutete mit dieser Auftakt-Veranstaltung die „Woche der Berufskollegs“ ein, die in diesem Jahr erstmals im Kreis Gütersloh stattfand. Alle fünf Berufskollegs im Kreis Gütersloh öffnen dazu für alle Interessierten ihre Türen und bieten Veranstaltungen zum Themenbereich Zukunft gestalten an. Pädagogen und Schüler des Reckenberg-Berufskollegs hatten ein tolles Programm auf die Beine gestellt – unterstützt von externen Organisationen und Unternehmen. Allen Beiträgen gemeinsam war, dass sie den Themenkomplex Klimawandel auf ganz unterschiedliche Art und Weise beleuchteten.
So zeigten Schülerinnen und Schüler der Internationalen Klassen den Besuchern beispielsweise, dass einfache schwarze Erde Wasser am besten speichert. Also – Hände weg von Vorgärten aus Kies oder Sand. Diese binden das Wasser nicht und lassen die Luft im Sommer noch heißer werden. Ganz abgesehen davon, dass auf Kies und Sand auch keine insektenfreundliche Bepflanzung möglich ist, die die Biodiversität fördert. Ideen für Insektenhotels gab es gleich am Stand nebenan. Eigene Erde herstellen kann jeder mit einem kleinen in sich geschlossenen Kompostsystem, das auch auf den Balkon passt und ebenfalls bei der Messe zu bewundern war. Dazu einfach Bioabfälle einfüllen, eine Kolonie Regenwürmer ansiedeln und abwarten, bis die Tierchen aus dem Biomüll wertvolle echte Erde produziert haben. Als Randprodukt fällt beim Kompostieren so genanntes „Wurmpippi“ an – und das eignet sich – in Flaschen abgefüllt – wunderbar als Blumen- und Gemüsedünger. Und wer alte Zeitungen übrigl hat, zerreißt diese einfach in lange, schmale Streifen, wickelt diese wie einen Faden zusammen und häkelt daraus tolle Körbchen und Verpackungen.
Am Stand der Studierenden der Fachschule für Technik ging es fachlich in die Tiefe. Interessierte Besucher ließen sich anhand eines Modells einer Wärmepumpe die Funktionsweise erklären. Zum Anfassen waren auch über 20 Proben verschiedener Dämmmaterialien, zu deren Verwendung es ebenfalls verständliche fachliche Erläuterungen gab. Schulleiterin Elke Brost, die anlässlich des Auftakts der „Woche der Berufskollegs“ auf dem Schulgelände drei Apfelbäume pflanzte, zeigte sich mit der Veranstaltung sehr zufrieden. „Wie haben einen bunten Strauß von Themen zusammengestellt, die für jede Altersklasse geeignet war. Toll ist auch, dass unsere sozialen und unsere technischen Bildungsgänge in der Schule im Vorfeld der Messe Hand in Hand gemeinsam gearbeitet haben. “ So zeigten die Studierenden der Fachschule für Sozialpädagogik, dass nachhaltig gedachte Umwelterziehung schon in der Kita starten muss. Sie hatten mit Unterstützung der Fachschule für Technik einfache Versuchsreihen aufgebaut, mit denen auch schon Kinder verstehen, wie aus Sonne mit Hilfe von Solarmodulen Strom entsteht. Für die Erwachsenen war der Stand mit den Balkonkraftwerken interessant. Jugendliche konnten Informationen zu Berufen und Studiengängen sammeln, bei denen es um Nachhaltigkeit geht. Und passend zum Oberthema gab es für die Messebesucher vegetarische Powerbällchen und Mini-Burger – natürlich selbstgemacht von Schülern.