Erfolgreich ausgebildet in Technik und Sozialwesen
Das Kernteam des Projekts SOL – selbstorganisiertes Lernen – organisierte gemeinsam mit Gastreferent Dr. Martin Herold (4.v.l.) die Lehrer/innen-Fortbildung am Reckenberg-Berufskolleg. V.l. Katharina Hosbach, Zorica Nikolova, Katharina Baumeister, Dr. Martin Herold, Fabiola Linnenberg-Masi, Stefanie Weimann, Melanie Ort, Meike Hagemeier, Johanna Sandmeyer, Binu Zacharias und Sissi Theunissen.
Das Kernteam des Projekts SOL – selbstorganisiertes Lernen – organisierte gemeinsam mit Gastreferent Dr. Martin Herold (4.v.l.) die Lehrer/innen-Fortbildung am Reckenberg-Berufskolleg. V.l. Katharina Hosbach, Zorica Nikolova, Katharina Baumeister, Dr. Martin Herold, Fabiola Linnenberg-Masi, Stefanie Weimann, Melanie Ort, Meike Hagemeier, Johanna Sandmeyer, Binu Zacharias und Sissi Theunissen.

Lehrer/innen-Fortbildung SOL – selbstorganisiertes Lernen – am Reckenberg-Berufskolleg

Was ist selbstorganisiertes Lernen (SOL), wie funktioniert das genau und wie kann SOL Schülerinnen und Schüler in ihrem Lern- und Verstehensprozess weiterbringen? – Diesen Fragen gingen die Pädagogen/innen des Reckenberg-Berufskollegs kürzlich im Rahmen einer Fortbildung nach. Eingeladen als Referent und Ideengeber war dazu Dr. Martin Herold, Leiter des SOL-Instituts Ulm.

Herold gilt als Pionier, der das selbstorganisierte Lernen etabliert hat. Er berät nicht nur Schulen, sondern auch Unternehmen und Organisationen bei der Veränderung zur Selbstorganisation mit Hilfe des selbstorganisierten Lernens. Auch am Reckenberg-Berufskolleg werden seit einiger Zeit Bereiche des selbstorganisierten Lernens in verschiedenen Bildungsgängen bereits erprobt. In seinem überaus informativen wie unterhaltsamen Referat setzte Herold Impulse zur ganzheitlichen Umsetzung des Konzepts, gab konkrete Tipps und hatte auch Materialien für den Unterricht mit im Gepäck.

Er machte deutlich, dass Lernen vor allem heißt, Komfortzonen zu verlassen, neu zu denken und Handlungsmuster aufzubrechen. Lernen sei keine Reaktion auf Lehren, sondern ein Prozess, der am besten in Selbstorganisation funktioniere. Dazu gehöre auch, dass jede/r Schüler/in das eigene Lerntempo wählen und mit einer eigenen emotionalen Lernlandkarte arbeiten könne. Überaus wichtig sei es, zu Beginn eines Lernprozesses – also immer dann, wenn im Unterricht ein neues Thema bearbeitet werde – eine interessante und lebensnahe Lernsituation zu schaffen, von der aus sich die Schüler/innen auf den Weg machen können, ihr eigenes Lernen selbst zu strukturieren. Wertvolle Tools für den Unterricht zur Umsetzung sind sogenannte Kann-Listen, SMART-Pläne, eine Lernberatung durch die Lehrkraft mit Beratungsprotokoll für jede/n Schüler/in, Reflexionsphasen und vor allem auch ein individuelles Punktekonto. So entstehe Eigenmotivation, ohne die es beim Lernen nicht gehe, führte Dr. Herold aus.

Im Fazit erläuterte der Referent, dass es eine veränderte Lehr- und Lernkultur brauche, die uns abverlangt, Komfortzonen zu verlassen, antidisziplinär und multiperspektivisch zu denken, nachhaltige Formen der Kooperation und neue Formen des Lernens und des Lehrens zu entwickeln, zu erproben, zu evaluieren und zu implementieren, um der Komplexität angemessen begegnen zu können. So könnten Schülerinnen und Schüler in Selbstverantwortung mit professioneller Begleitung durch Pädagogen/innen in Selbstverantwortung den eigenen Lernweg finden.