Erfolgreich ausgebildet in Technik und Sozialwesen
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Modernisierung des Naturwissenschaftlichen Zentrums Kooperationsprojekt von Ems- und Reckenberg-Berufskolleg Rheda-Wiedenbrück sowie dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Kreis Gütersloh

In wenigen Wochen geht es los und spätestens bis Sommer 2022 muss die Maßnahme abgeschlossen sein, das modernisierte gemeinsame NaturWissenschaftliche Zentrum (NaWi-Zentrum) am Standort der beiden Berufskollegs in Rheda-Wiedenbrück.

Das ehrgeizige Projekt wird seit 2019 geplant und steht kurz vor der Umsetzung. Rund 1,15 Millionen Euro, so die geschätzten Kosten, werden Umbau und Neuausstattung von insgesamt drei Fachräumen und drei Sammlungsräumen (auch Vorbereitungsräume genannt) kosten. Der Kreis Gütersloh ist Schulträger der beiden Berufskollegs, Eigentümer der Gebäude und damit auch Bauherr der Maßnahme. Am Reckenberg-Berufskolleg werden derzeit 2.087 Schüler*innen und am Ems-Berufskolleg 1.643 Schüler*innen beschult.

Erfreulicherweise hat die Maßnahme die Zustimmung auf Bezirksebene und Landesebene gefunden und wird nun großzügig zur Hälfte durch Zuwendungen des Landes NRW unter Einsatz von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014-2020 „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ finanziell unterstützt.

In Kürze steht die bauliche Umsetzung an. Fleißig wird bereits jetzt überlegt, was weitere Verwendung finden kann, Kisten und Kästen sind bereits gepackt. Aber es wird auch kräftig aussortiert, denn es ist einiges zu entrümpeln, schließlich ist einiges in die Jahre gekommen. Um die Osterferien herum geht es los, ab dann findet in den Fachräumen des Reckenberg-Berufskollegs, die umgebaut und modernisiert werden, kein naturwissenschaftlicher Unterricht mehr statt.

Wenn trotz der aktuellen Pandemielage alles nach Plan verläuft, es darüber hinaus keine Überraschungen in der Bauphase gibt, soll eine rasche Umsetzung dafür sorgen, dass schon ab Herbst 2021 der Unterricht in den neuen Räumen, die quasi zentral im Herzen des Campus-Geländes der beiden Schulen liegen und von beiden Berufskollegs genutzt werden, wieder stattfinden können. Daran arbeiten alle Beteiligten motiviert und mit Hochdruck.

Umgebaut und modernisiert werde die Klassenräume für Physik, Chemie und Biologie. Jeder dieser Fachräume ist etwa 90 Quadratmeter groß. Es wird neues Mobiliar für die Lehrenden und die Schüler*innen geben. So werden die Schülertische auf Rollen demnächst ganz leicht, flexibel, der jeweiligen Situation angepasst, angeordnet werden können. Die Versorgung mit Gas, Strom etc. erfolgt durch ein deckengestütztes Mediensystem, so steht quasi nichts im Weg.

Zusätzlich sind künftig drei statt bisher zwei Sammlungsräume von jeweils 52 bzw. 60 Quadratmeter Größe geplant. Dafür werden Wände durchbrochen und Sichtachsen geschaffen. In den Sammlungsräumen werden Materialien gelagert und dort findet die Unterrichtsvor- und Nachbereitung statt. Separate helle Lehrer*innenarbeitsplätze im Chemiesammlungsraum runden das Ganze ab. Alle Räume werden mit naturwissenschaftlichem Equipment nach dem neuesten Stand ausgestattet. In Verbindung mit digitaler Technik, d.h. Laptops oder Tablets, die aus anderen Fördermitteln beschafft werden, ist zeitgemäßes, digitales und experimentelles Arbeiten gewährleistet.

Bislang nutzen beide Berufskollegs getrennt voneinander liegende naturwissenschaftliche Klassenräume, deren Ausstattung allerdings im Laufe der Jahre inzwischen veraltet ist. Sie halten dem Stand der Technik hinsichtlich Digitalisierung, Ausstattung, Methodik, Didaktik und modernen Unterrichtsformen nicht mehr Stand. Die sich gewandelten Ausbildungsinhalte von der Ausbildungsvorbereitung über die duale Ausbildung bis hin zum beruflichen Abitur können in den bestehenden Räumlichkeiten nicht mehr adäquat vermittelt werden. Dabei ist genau das für die künftigen Berufsanfänger, die an den beiden Berufskollegs ihren Schulabschluss machen möchten oder eine duale Ausbildung absolvieren, mit Blick auf die Zukunft in einer digitalen Arbeitswelt wirklich notwendig. Gerade die letzten Monate bestätigen diese Erkenntnis und zeigen das Tempo auf, in dem Entwicklung möglich sein kann und muss.

Das ist auch für die beiden Schulleiterinnen der Rheda-Wiedenbrücker Berufskollegs, Elke Brost (Reckenberg-Berufskolleg) und Stefanie Ebbesmeier (Ems-Berufskolleg) ein wichtiger Punkt. „Natürlich wünschen wir uns einen modernen und digital ausgerichteten naturwissenschaftlichen Unterricht in allen Bildungsgängen, um unsere Schüler*innen fit für den Arbeitsmarkt und alle weiteren künftigen beruflichen Herausforderungen zu machen“, betonen beide. „Doch auch eine zielgerichtete Ausbildung von Fachkräften gerade für unsere heimischen Betriebe geht nur mit einer entsprechenden naturwissenschaftlichen Ausrichtung.“ Denn genau hier – in der Ausbildung von künftigen Fachkräften für die im Kreis Gütersloh ansässigen Firmen – sehen sich die Berufskollegs in Zeiten von drohendem Fachkräftemangel in die Pflicht genommen.

Dass mit einer Zusammenführung des naturwissenschaftlichen Zentrums, das künftig beide Berufskollegs gleichermaßen nutzen, zusätzlich eine engere Verzahnung und Kooperation der Lehrenden zwischen beiden Schulen stattfinden wird, ist ein weiterer Pluspunkt. Gerade vom Austausch der Fachkolleg*innen und dem Schauen über den Tellerrand hinaus profitieren die Schüler*innen – egal, ob aus den Fachrichtungen Wirtschaft und Verwaltung oder Technik und Soziales.

Dem Kreis Gütersloh als Schulträger ist es ein großes Anliegen, die pädagogische Arbeit der Berufskollegs mit dieser Maßnahme finanziell unterstützen zu können. Da ist es einfach schön, dass dieser Wunsch auch überregional gesehen und anerkannt wird. Mithilfe der 50-prozentigen Unterstützung durch EFRE-Mittel, die bis Mitte 2022 zur Verfügung gestellt werden, wird hier wirklich etwas Fortschrittliches und Zukunftsweisendes geschaffen werden können. Ein neues, modernes, den Anforderungen der Zeit Stand haltendes naturwissenschaftliches Zentrum motiviert Schüler*innen, ihren Interessen und Neigungen nachzugehen, ihren Horizont zu erweitern und ihre berufliche Zukunft engagiert in die Hand zu nehmen. Unterstützt durch die pädagogische Arbeit der Schulen, werden sie zu den gesuchten Fachkräften unserer heimischen Betriebe, die übrigens eng mit den Berufskollegs verzahnt sind und diese Maßnahme ebenfalls begrüßen.