Innung stattet Lehrwerkstatt am Reckenberg Berufskolleg mit neuer Technik aus.
Rheda-Wiedenbrück Am Reckenberg Berufskolleg können Auszubildende des Sanitär, Heizungs und Klimahandwerks ( jetzt am neuesten Stand der Technik ihr Können beweisen. Dank der engen Kooperation zwischen der Schule und der Innung wurde die SHK Lehrwerkstatt mit moderner Technik zur regenerativen Wärmeerzeugung ausgestattet.
Anpassung an neue gesetzliche Anforderungen
„Als 2022 das Gebäudeenergiegesetz auf den Weg gebracht wurde, hat das noch so manchen Betrieb kalt erwischt“, erinnert sich Obermeister Thomas Kolmhuber. Zwar seien viele Betriebe bereits frühzeitig zu Spezialisten für moderne regenerative Heizungsanlagen geworden, doch in der Breite waren zu diesem Zeitpunkt noch vor allem Gasheizungen bei Kunden in Betrieb und Wartung. Auch im Berufskolleg war das Thema zwar schon präsent,
doch in der Praxis wurde überwiegend an den gängigen Anlagen mit fossilen Energieträgern ausgebildet und geübt. „Wir haben uns dann mit den Lehrern zusammengesetzt, um genau zu überlegen, was wir brauchen, um die Ausbildung den neuen Anforderungen Stichwort Klimawandel und Digitalisierung anzupassen.“
Neue Wärmepumpen und Pelletanlage
Gemeinsam begann man vor zwei Jahren, ein neues Ausbildungskonzept zu entwickeln. Dies umfasste neben einer voll ausgestattete technische Übungsanlage auch die Anbindung an ein IT-Netzwerk für die Vermittlung digitaler Ausbildungs-inhalte.
Mit Hilfe von Sponsoren und insbesondere den Herstellern nicht-fossiler Heizungsanlagen konnten erste Geräte installiert und in Betrieb genommen werden. „Heute kann hier nahezu alles simuliert werden. Die theoretisch vermittelten Inhalte, wie beispielsweise Heizlastberechnungen der Schüler, werden an der Übungsanlage erlebbar und nachvollziehbar in die Praxis umgesetzt“, erklärt Dirk Hübner, Leiter der SHK-Lehrwerkstatt am Reckenberg-Berufskolleg. Von herkömmlichen Heizkörpern bis hin zur Fußbodenheizung können die Auszubildenden alles praktisch erproben. „So bekommen die Schüler ein viel besseres Verständnis dafür, wie eine moderne regenerative Heizungsanlage tatsächlich funktioniert. Das erhöht den Lernerfolg bei den Auszubildenden enorm.“
Aktuell stehen eine Pelletanlage, eine Sole-Wärmepumpe sowie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in der Lehrwerkstatt. „Wir möchten den Ausbildungsschwerpunkt auf den Bereich Wärmepumpen legen. Je nach Hersteller variieren Installation und Inbetriebnahme. Daher sind bereits Luft-Wasser-Wärmepumpen verschiedener Hersteller angefragt, um bei der Ausbildung ein möglichst breit gefächertes Spektrum abzudecken“, so Bertram Barzak, Lehrlingswart im Fachbereich SHK.
Steigende Ausbildungszahlen und wachsendes Interesse
Dass am Reckenberg-Berufskolleg mittlerweile auf einem so hohen und modernen Niveau unterrichtet wird, hat sich bereits herumgesprochen. Die Zahl der Auszubildenden im Sanitär- und Heizungshandwerk steigt. „Es gibt auch immer mehr Gymnasiasten, die sich für diese Ausbildung interessieren, da sie technisch anspruchsvoller wird“, berichtet Obermeister Thomas Kolmhuber. Aktuell lernen 208 Auszubildende diesen Beruf im Kreis Gütersloh. „Allein von 2023 auf 2024 gab es einen Zuwachs von fast 23 Prozent.“ Dennoch gibt es weiterhin Potenzial nach oben: Die derzeit 128 Innungsbetriebe sind ständig auf der Suche nach neuen Azubis. Wer sich für eine Ausbildung im Handwerk interessiert, findet weitere Informationen auf der Internetseite www.starte-ausbildung.de