Wie wird man eigentlich Reit/Voltigierpädagoge*in? Welche Aufgaben hat ein*e Therapeut*in in der pferdegestützten Pädagogik? Eignet sich jedes Pferd dafür? Wie wirkt die pferdegestützte Pädagogik und für wen ist sie geeignet? Wie nehmen Pferde ihre Umwelt war? Wie wirkt sich Stress auf das Lernverhalten des Pferdes aus? Diese und viele weitere Fragen wurden kürzlich im Reckenberg-Berufskolleg beantwortet. Dort erhielten 26 angehende ErzieherInnen einen Einblick in das Berufsbild der pferdegestützten Pädagogik. Die Studierenden im Anerkennungsjahr lernten sowohl theoretische als auch praktische Grundlagen zur tiergestützten Pädagogik kennen. Besonders stand auch das Therapiebegleittier „Hund“ im Fokus.
Dass es in der pferdegestützten Pädagogik nicht in erster Linie um Vermittlung von Lerninhalten und Reiten lernen geht, wurde den Studierenden zu nehmend bewusst
Es stehen vor allem die physischen und psychischen Empfindungen, deren Zusammenhänge und Auswirkungen auf das eigene Verhalten im Vordergrund. Auch spielt das Lösen von mentalen als auch von muskulären Dysbalancen, festgefahrenen Verhaltensmustern eine große Rolle. Diesen Prozess unterstützt das Pferd als Co-Therapeut, in dem es auf das Verhalten des Klienten reagiert und ihm seine Befindlichkeit spiegelt.
Begrüßt wurden die Studierenden von dem tierischen Team der Annette Schlichte Steinhäger Stiftung, Jazz und Sir Barnaby, zwei sehr ausgeglichenen, elfjährigen irischen Tinkern, die durch ihr freundliches und offenes Wesen, schnell den Zugang zu den Teilnehmer*innen fanden. Die Tiere wurden begleitet von Christiane Rux (Voltigierpädagogin DKThR) von „Erlebnis Pferd“, die in diesem Berufsfeld seit 12 Jahren für die Stiftung arbeitet. Begleitet wurde sie von drei Fachkräften des Teams Erlebnis Pferd. Während ein Teil der Klasse die Pferde putzte, waren andere Studierende in der Beobachterrolle und werteten das Geschehen nach bestimmten Kriterien aus. Einige sammelten zudem neue Bewegungserfahrungen, als sie über eine Leiter auf dem Pferderücken Platz nahmen. Für alle Beteiligten war dieser Tag ein einmaliger, interessanter und außergewöhnlicher Einblick in die pferdegestützte Pädagogik.