Wie kann man es schaffen, jedem Kind in der Kita gerecht zu werden, die Aufmerksamkeit und Unterstützung zu geben, die es braucht, um Konflikte zwischen Kindern effektiv zu klären – und dabei auch noch den täglichen Alltag in einer Kita stemmen? – Mit diesen und vielen anderen Fragen im Gepäck starteten kürzlich 23 junge Erwachsene, die sich in der Ausbildung zum/zur Kinderpfleger/in befinden, in das Seminar „Selbstbewusst und stark“.
Finanziell unterstützt durch den Begleitausschuss der Demokartiepartnerschaft Rheda-Wiedenbrück, einem Projekt, das durch die VHS Reckenberg-Ems und der Abteilung Integration der Stadtverwaltung koordiniert wird, fand das eintägige Seminar unter Leitung der Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin Nicki Tuschl statt. Teilnehmer/innen waren 23 angehende Kinderpfleger/innen, die zur Zeit die Berufsfachschule am Reckenberg Berufskolleg Rheda-Wiedenbrück besuchen und sich im zweiten Jahr ihrer praxisintegrierten Ausbildung (PiA) befinden.
Workshopleiterin Nicki Tuschl, die als Konflikttrainerin und „Kinderstärkerin“ über viel Erfahrung in der Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte verfügt, behandelte neben dem Themenbereich der effektiven Konfliktklärung auch weitere wichtige Aspekte, die in der Kita und im Umgang mit Kindern von großer Bedeutung sind. So zeigte sie anhand des Satzes „Worte haben Macht“, wie wichtig eine kindgerechte Kommunikation ist. Dass hinter jedem Verhalten eines Kindes ein Bedürfnis steckt, vermittelte die Trainerin anhand verschiedener Beispiele aus der Praxis. So trainierten die angehenden Kinderpfleger/innen etwa, Bedürfnisse zu erkennen und daraus ableitend sachgerecht im Sinne der Bedürfnisorientierung für das Kind zu handeln. Ebenso spannend gestaltete sich die Auseinandersetzung mit Modellen zum Erkennen verschiedener Persönlichkeitstypen. Muss man als pädagogische Fachkraft ein „Das haben wir schon immer so gemacht“ im beruflichen Alltag und im Kollegen/innenkreis akzeptieren? Oder gibt es auch andere Wege und Möglichkeiten für eine harmonische und starke Gemeinschaft in Kitas und in Kindergärten?
Insgesamt richtete sich das Seminar stark an der realen Berufspraxis in der Kita aus. Die Theorieparts wurden für die angehenden Kinderpfleger/innen ansprechend und interessant gestaltet, es wurde viel interaktiv gearbeitet und auch praktische Übungen kamen nicht zu kurz. Nahezu nahtlos konnten die Schülerinnen und Schüler auch an bisherige Unterrichtsinhalte anknüpfen.