Erfolgreich ausgebildet in Technik und Sozialwesen
Teilnehmer und pädagogisch Verantwortliche des Projekts „Chancen geben – Chancen nutzen: Fit für die Ausbildung“ der Osthushenrich-Stiftung aus dem letzten Schuljahr zeigen im Holzzentrum des Reckenberg-Berufskollegs einige Arbeiten.
Teilnehmer und pädagogisch Verantwortliche des Projekts „Chancen geben – Chancen nutzen: Fit für die Ausbildung“ der Osthushenrich-Stiftung aus dem letzten Schuljahr zeigen im Holzzentrum des Reckenberg-Berufskollegs einige Arbeiten.

Jugendliche brauchen weiter individuelle Unterstützung

Projekt der Osthushenrich-Stiftung und des Reckenberg Berufskollegs nach vier Jahren Laufzeit erfolgreich beendet

Insgesamt über vier Jahre lief das gemeinsame Projekt „Chancen geben – Chancen nutzen: Fit für die Ausbildung“ der Osthushenrich-Stiftung und des Reckenberg- Berufskollegs. Das kürzlich gezogene Fazit zum Abschluss der Maßnahme und der Abschlussbericht fielen durchweg positiv aus – trotz der schwierigen Begleiterscheinungen, die die Corona-Pandemie in den letzten Jahren mit sich brachte. Was aber auch klar war: Auch nach dem planmäßigen Projektende brauchen einige Jugendliche weiterhin Unterstützung, um die ersten Schritte in eine Ausbildung gehen zu können.

Mit Beendigung des letzten Schuljahres konnten von den 33 Jugendlichen, die im letzten Durchgang teilgenommen hatten, 25 in eine Ausbildung starten. Die verbleibenden Jugendlichen haben sich entweder dazu entschlossen, einen höheren Schulabschluss, wie das Fachabitur, zu absolvieren oder eine berufsbildende Maßnahme zu ergreifen. In der gesamten Projektzeit konnte die Vermittlungsquote auf 76 % gesteigert werden. Der Anteil an internationalen zugewanderten Jugendlichen lag bei 36 Prozent.

Das Projekt richtete sich ausschließlich an Schülerinnen und Schüler, die am Reckenberg- Berufskolleg die Berufsfachschulen der Bereiche Bau-, Holz-, Metall- und Gestaltungstechnik sowie Ernährungs- und Versorgungsmanagement besuchten. Sie konnten sich in jedem Schuljahr freiwillig melden, um durch vielfältige Unterstützungsangebote ihr Wissen und ihre Kompetenzen zu erweitern, um so die Chancen für einen Ausbildungseinstieg bzw. eine schulische Weiterbildung zu erhöhen.

Mit vielen Ideen haben sich die Verantwortlichen auf den Weg gemacht, die bislang kaum nennenswerte Vermittlungsquote von Schülerinnen und Schülern in Ausbildung deutlich zu verbessern. „Und das ist uns“, so konstatierte die Projektleiterin und verantwortliche pädagogische Koordinatorin am Reckenberg-Berufskolleg Janka Tschorn, „dank der finanziellen Unterstützung durch die Osthushenrich Stiftung auch gut gelungen.“ Insgesamt flossen dieses Jahr seitens der Osthushenrich Stiftung fast 29.000 Euro in das Projekt.

Die Aktionen der letzten vier Jahre waren vielseitig. Neben Vermittlung fachlicher Inhalte standen vor allem die Förderung der Ausbildungsfähigkeit, die Vermittlung in Praktika und Ausbildung, aber auch die individuelle Unterstützung in Alltag und bei privaten Problemen auf dem Plan. Während der ganzen Projektphase begleitete ein professioneller Übergangscoach die Jugendlichen kontinuierlich in ihren Findungsphasen. Gezielte Firmenbesichtigungen, Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit, der Agentur für Arbeit, den Ausbildungsbörsen und Ausbildungsbotschaftern des Handwerks standen ebenso auf dem Programm wie praktisches Arbeiten in den Werkstätten des Reckenberg-Berufskollegs. Das zweitägige Seminar „Heldenakademie“ sowie eine mehrtägige Klassenfahrt zum Teambuilding hinterließen besonders bleibende Eindrücke. Rückmeldungen wie zum Beispiel „Das hat noch nie einer mit uns gemacht. Ich war noch nie im Urlaub, das ist mein erstes Mal.“ zeigen, wie wichtig es ist, Jugendliche mit erschwerten Startbedingungen auch über den Unterricht hinaus in ihrer Entwicklung zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihren persönlichen Horizont zu erweitern.

Mit Beendigung des Projekts fällt der Unterstützungscoach für die BerufsfachschülerInnen nun weg. „Einerseits haben wir in unseren Bildungsgängen und vernetzt mit der Schulsozialarbeit Strukturen aufgebaut, um eine weitere Betreuung zu gewährleisten“, berichtet Janka Tschorn. „Andererseits sehen wir aber auch ganz klar, wie hoch der Bedarf ist und wo die personellen und zeitlichen Grenzen beim Schulpersonal liegen.“ Ein Coach für individuelle Begleitung in Ausbildung sowie für die Vermittlung digitaler Mediennutzung und zum Erlernen der deutschen Sprache werde auch in Zukunft nötig sein.