Erfolgreich ausgebildet in Technik und Sozialwesen
Die drei Referentinnen von Arbeiterkind.de (v.r. Katja Urbatsch, Nicole Wezel, Jenny Woste) im Gespräch mit Schülerinnen des Reckenberg Berufskollegs.
Die drei Referentinnen von Arbeiterkind.de (v.r. Katja Urbatsch, Nicole Wezel, Jenny Woste) im Gespräch mit Schülerinnen des Reckenberg Berufskollegs.

Als Erster in der Familie studieren

Reckenberg Berufskolleg: Referentinnen von Arbeiterkind.de gaben wertvolle Tipps zum Studium

Um wertvolle Tipps rund um die Aufnahme eines Studiums ging es in einer Veranstaltung, die der Verein Arbeiterkind.de kürzlich für Schülerinnen und Schüler des Reckenberg Berufskollegs durchführte. Arbeiterkind.de unterstützt vor allem junge Menschen aus Familien ohne Hochschulerfahrung und ermutigt dazu, als Erste in ihrer Familie zu studieren. Die Organisation und das Reckenberg Berufskolleg kooperieren bereits seit einigen Jahren erfolgreich miteinander, so dass der Kooperationsvertrag nun auch verlängert wurde.

Neben Arbeiterkind-Geschäftsführerin und Gründerin Katja Urbatsch beantworteten auch die für die Organisation ehrenamtlich tätigen Referentinnen Nicole Wezel und Jenny Woste die Fragen der rund 50 Schülerinnen und Schüler, die am Reckenberg Berufskolleg derzeit das Fachabitur sowie die allgemeine Hochschulreife mit den beruflichen Schwerpunkten Gestaltung, Soziales und Erziehungswissenschaft absolvieren. Das Beratungsteam des Berufskollegs bietet in regelmäßigen Abständen verschiedene Veranstaltungen an, die Schülerinnen und Schülern mögliche Wege nach der Schullaufbahn aufzeigen.

Auch wenn der Weg in ein Studium in Deutschland bei entsprechenden Zugangsvoraussetzungen prinzipiell jedem offensteht, sieht die Realität anders aus. Kinder, deren Eltern bereits ein Studium absolviert haben, studieren sehr viel häufiger als solche, die aus Nicht-Akademikerhaushalten kommen. Und während in Akademikerhaushalten das Studium für Jugendliche oft die erste Wahl ist, fehlt es in Nicht-Akademikerhaushalten oft an Erfahrung zum Thema, so dass junge Menschen ein Studium für sich oft gar nicht in Betracht ziehen oder sich aufgrund mangelnder Information und Selbstbewusstsein eher in Richtung Berufsausbildung orientieren – und dass trotz guter Noten und persönlichem Studienwunsch. Hier genau setzt Arbeiterkind.de an. Über 6.000 Ehrenamtliche in 80 lokalen Gruppen bundesweit geben bei Arbeiterkind.de ihre Erfahrungen weiter, informieren über die Möglichkeit eines Studiums und unterstützen Jugendliche auf ihrem Weg vom Studieneinstieg bis zum erfolgreichen Studienabschluss und Berufseinstieg. Die ehrenamtlich Tätigen sind größtenteils selbst Studierende oder AkademikerInnen der ersten Generation, berichten aus eigener Erfahrung über ihren Bildungsaufstieg und ermutigen so als persönliches Vorbild.

Die SchülerInnen am Reckenberg Berufskolleg Rheda-Wiedenbrück bekamen gleich ein ganzes Paket an wichtigen Auskünften und stellten selber auch zahlreiche Fragen rund um Themenbereiche wie Studienwahl, Ortswahl, Studienfinanzierung, Stipendien, Auslandssemester oder den konkreten Studieneinstieg und Bewerbungsverfahren. Kriterien zur Bewilligung von BAföG wurden genauso weitergegeben wie etwa Informationen zu Jobben im Studium oder Stipendien-Datenbanken. Dabei war es für die SchülerInnen besonders interessant zu erfahren, wie viele unterschiedliche Arten von Stipendiengeber es gibt und dass einige Stipendien nicht nur Einser-Abitur-Kandidaten fördern, sondern es durchaus auch gute Chancen auf ein Stipendium gibt, wenn sich SchülerInnen zum Beispiel ehrenamtlich engagieren. Die Referentinnen machten außerdem eine Beispielrechnung auf, wie viel ein Studium überhaupt kostet – angefangen von Miete und Essen über Lernmittel, Freizeitaktivitäten oder Beförderungskosten. So ergab sich für die SchülerInnen ein realistisches Bild.

Insgesamt war die Resonanz auf die Veranstaltung bei den künftigen Abiturienten und Fachabiturienten des Reckenberg Berufskollegs durchweg positiv. „Besonders gut finde ich, dass ich jetzt weiß, an wen ich mich bei weiteren Fragen wenden kann. Dort fühle ich mich gut aufgenommen.“ fasste eine Teilnehmerin zusammen und hob somit insbesondere das persönliche und niederschwellige Angebot von Arbeiterkind.de hervor.